14.12.2000

Die Grünen kämpfen gegen Atommüll in Wirmsthal

Die Jahresabschlusssitzung des Kreistags geht unter dem Titel “Strahlende Weihnachten” in die Geschichte ein, denn es wird heiß und heftig um Atommüll diskutiert. Am Ende wird die Einlagerung abgelehnt, obwohl die Staatsregierung mit Zwangseinlagerung droht.

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/Bürger für Umwelt lehnt, unterstützt von der SPD-Fraktion, die Einlagerung von Bauschutt aus früheren Atomlabors in Karlstein in der Deponie Wirmsthal ab.

Mit dem Ansinnen, den immer noch schwach radioaktiv strahlenden Bauschutt aus einem anderen Landkreises bei uns zu entsorgen, wird die grundsätzliche Haltung von Bayerischer Staatsregierung, Bezirksregierung und Landkreis Aschaffenburg offensichtlich: “Den Nutzen der Atomenergie wollen wir haben, den Dreck sollen andere nehmen.”

Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Hans-Josef Fell: “Solange die Bayerische Staatsregierung und die CSU noch an der Nutzung der Atomenergie festhalten, werden sie den Atommüll weiterhin vermehren und die Entsorgungsprobleme immer mehr verschärfen.”

Selbst der radioaktiv äußerst gering belastete Bauschutt aus den „heißen Zellen“ der Fa. Siemens ruft bereits den Widerstand der Bevölkerung hervor, wie im Landkreis Miltenberg deutlich wurde.

Fraktionssprecherin Monika Horcher „Die Strahlenschutzverordnung wird zur Zeit überarbeitet. Doch auch wenn der Bauschutt nach den strengen Maßstäben der novellierten Strahlenschutzverordnung des Bundes deponierfähig wäre, könnten wir einer Deponierung erst zustimmen, wenn sich die Bayer. Staatsregierung von der Nutzung der Atomenergie verabschiedet.”

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